Review Klaus Michel – Primavera.
(M.D.) Mit Primavera legt Klaus Michel seine neue Scheibe vor, die dem Hörer 12 Neue Songs des Künstlers bietet. Für sein Album hat er mit vielen anderen Musikern zusammengearbeitet, die den Songs verschiedene Noten geben, aber das Gesamtkonzept stimmig bereichern. Mit „Homeland“ startet die Scheibe ruhig, aber schön im Country -Blues Stil. Ruhige Gitarrenlinien und einer schönen Steel-Guitar Linie. Mit „The World Keeps Turning“ geht es flotter weiter. Bei dem Stück wird schön mit effektvollen Backing Vocals gearbeitet, die dem Song eine ganz eigene Note bescheren. „Secrets“ gefällt mir dann besonders gut. Etwas düsterer und schwerer, mit einer gewissen Traurigkeit, die einem an den Abgesang einer glorreichen Wild-West Oper erinnern.
Mit „Three Weeks“ wird es dann wieder deutlich schneller. Ein vorwärts-marschierender Takt prägt das Stück und passt vom Stil zu einem Roadtrip, einer Harley oder einem Cabriolet unter der heißen Sonne Arizonas. „You And Me“ ist ein schöner ruhiger Love-Song, der sich einprägt. Etwas für gefühlvolle Minuten und sicher mit dem rechten Gefühl geschrieben. Zumindest hört es sich an, als ob jemand seine eigene Erfahrung vertont hat…und Authentität lässt sich durch nichts ersetzen. „Hands“ schließt inhaltlich an, aber versprüht eher eine positive Freude. Eine einprägsame Gitarrenlinie lässt für mich den Song zu einem der Anspieltipps der Scheibe werden.
„Waiting“ wird von Anfang an durch die mit Besen gespielte Snare Drum geprägt. Ruhig melancholisch mit einem wirklich schönen Gitarrensolo, dass sdurch die Steel Guitar passend unterlegt wird. Jetzt folgt das Stück „American Dream“ das mit einer kurzen Sequenz der Nationalhymne eingeleitet wird, die in schräge Töne übergeht. Dies unterstreicht die Kritik, die dem Text innewohnt. Hier geht Michel deutlich kritisch mit den Entwicklungen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten um und er zeigt auf, welche negativen Errungenschaften mit dem „American way of life“ verbunden sind…Hut ab für dieses musikalisch einprägsame Staement.
„Don´t Give Up“ findet sich dann wieder eher im guten alten Westernstil wieder. Melancholisch und schwermütig. Musikalisch etwas, dass ich persönlich sehr schätze. Ein Abgesang. Ein Abgesang auf das alte Leben, ohne einen positiven Blick in die Zukunft zu gewähren…wer kennt solche melancholischen Momente nicht. Ein Song für die schlechten Momente des Lebens. „Life Away“ bewegt sich ebenfalls in diesem Lebensgefühl, hat aber die Düsternis des Vorgängers nicht.
Mit „Passing Away“ geht es dann aber wieder traurig weiter. Eine Ode an alle, die bereits von uns gegangen sind. Ein trauriges, aber trotzdem schönes Stück. „Vacation“ startet mit Grillenzirpen und bringt mit einem freundlichen, rollenden Takt das positive Gefühl wieder zurück und gleichzeitig die Scheibe zu einem positiven Abschluss. Auch hier begeistert mich wieder die sparsam, aber gut eingesetzte Steel-Guitar im Hintergrund.
Alles in allem eine tolle Scheibe, die man Blues-Begeisterten Menschen deutlich ans Herz legen kann. Klaus Michel hat den richtigen Ton getroffen und man kann nur hoffen, dass er das Ganze in nächster Zeit auch auf Bühnen zelebrieren kann. Das Promoportal-germany und Crossfire vergeben dafür 8,5 von 10 Punkten….weiter so!!!!
Tracklist:
Homeland
The World Keeps Turning
Secrets
Three weeks
You And Me
Hands
Waiting
American Dream
Life Away
Passing Away
Vacation
Besetzung:
Klaus Michel: Gesang, Schlagzeug,
Oliver Kölsch: Schlagzeug
Pablo Lachmann: Bass
Dietmar Wächter: Pedal Steel Guitar
Mark Horn: Pedal Steel Guitar
Jürgen Schmidt: Pedal Steel Guitar
Martin Huch: Pedal Steel Guitar
Thomas Jung: Keyboards
Peter Dümmler. Gitarre
Christian Majdecki: Percussion
Kai Zingler: Hintergrundgesang
Catherine Klier: Gesang, Hintergrundgesang
Jutta Spang: Hintergrundgesang
Susan Zerfas: Hintergrundgesang
Tim Greiner: Keyboard, Xylophone
Ina und Wolfgang Behm: Hintergrundgesang