Karl-May-Lesung mit Jean Marc Birkholz in der Hexenmühle Wisper

Schauspieler Jean Marc Birkholz hat sich am 12.03.2020 in der Hexenmühle in Wisper eingefunden, um begeisterten Karl-May-Anhängern aus den Amerikabänden des Autors vorzulesen. Jean Marc ist der Winnetou Darsteller der Karl-May-Festspiele in Elspe und blickt dabei auf eine fast zwanzigjährige Auftrittszeit zurück.

Während der Lesung erzählt Birkholz viele Anekdoten aus seiner Spielzeit und unterhält damit die Gäste hervorragend. Eigentlich wollte er viel lieber den Old Shatterhand spielen, aber diese Rolle war zur damaligen Zeit bereits besetzt, also wurde er der neue Winnetou Darsteller, nachdem er sich eine Spielzeit mit Nebenrollen beschäftigt hat. Hierzu erzählte er eine lustige Geschichte, um einen Mikrofonausfall der Hauptdarsteller. Das einzige gängige Mikrofon hatte damals Birkholz, als Indianerdarsteller und der konnte die Bühne nicht verlassen, da sämtliche Sprachanteile über sein Mikrofon laufen mussten. Somit stand er immer dort, wo etwas passieren musste und versuchte ein möglichst unauffälliges Bild dabei zu bieten, was oftmals nicht einfach gewesen sein muss.

Auch einige Teile seines Kostüms hatte Jean Marc mitgebracht. So war sein ledernes Hemd dabei, sein selbstangefertigter Gürtel mit Messer und die über 1400 Euro teure Echthaarperücke.  Er las den Part aus Winnetou, in dem Old Shatterhand Winnetou und seinen Vater Intschu-tschuna kennenlernt, den Tod Klekih-petras und die Blutsbrüderschaft der Beiden. Dann wird es etwas romantisch, als er die Begegnung von Nscho-tschi mit Old Shatterhand beschreibt und der Schluss der Lesung, die nur durch eine kurze Pause unterbrochen war, wird dann tragisch, als Winnetous Ende beschrieben wird. Ausgeschmückt wurde dies durch kurze Spielszenen mit Personen aus dem Publikum, mit denen Jean Marc die Blutsbrüderschaft und einen Kampf zur Freude aller darstellt. Birkholz ist es während der gesamten Lesung gelungen das Publikum einzubinden, und wenn er sie nur dazu animiert hat, gemeinsam den Kriegsruf der Apachen zu intonieren.

Aber es gab auf der Lesung noch etwas zu bewundern. Im hinteren Bereich des Saales gab es zwei Tische, die mit Karl-May Utensilien, Spielen, alten Ausgaben, Figuren und ähnlichem bestückt worden waren. All das stammt aus der Sammlung von Stephanie Hartenbach, der Veranstalterin der Lesung, die wir seit einigen Jahren zu unserem Freundeskreis zählen. Stephanie hat selbst einige Kurzgeschichten um die Figuren der Karl-May-Erzählungen geschrieben, die sie im Laufe des nächsten Jahres zu veröffentlichen gedenkt.

Alles in allem war es ein wunderschöner Nachmittag, der sich für alle Anwesenden gelohnt hat. Die Lesungen von Jean Marc Birkholz sind in jedem Fall eine Empfehlung wert. Besonderer Dank gilt der Veranstalterin und dem Servicepersonal der Hexenmühle, die während der Lesung dezent für Getränke und Essen gesorgt haben. Es bleibt hier also nur noch eines zu sagen….How, mein weißer Bruder!!!