Review: Valid Blue - The Missing Link

(A.M.) Am 30. Juni veröffentlicht die deutsche fünfköpfige Band „Valid Blue“ ihr neues Studioalbum namens „The Missing Link“. Es ist die Fortführung ihres Debütalbums von 2021 und soll schon jetzt auf Album Nr. 3 „M.A.R.S.“, welches 2025 erscheinen soll, vorbereiten. Das klingt spannend und durchdacht geplant.

Die „nur“ sechs Songs der Scheibe haben insgesamt eine Spiellänge von fast 40 Minuten. So wird also wohl jeder auf seine Kosten kommen. Zudem ist es dann auch nicht verwunderlich, dass es ausgiebige Gitarrensoli, die oft „unerwartet“ virtuos werden, zu genießen gibt. Und mitten im einzelnen Song kommt es zu „unerwarteten“ Brüchen. Der Sound allgemein ist im Vergleich zum Debutalbum noch härter und teilweise düsterer und die Melodielinien definitiv nicht geglättet. Sie nutzen wieder Synthesizer und setzen diese gekonnt ein. Im Minibucklet sind alle Texte der Songs gedruckt. Zudem sind bereits jetzt drei Titel „Bucket List“, „First Woman an Mars“ und „Poison (In My Veins)“ per Video veröffentlicht. Die Band sagt von sich selbst, dass sie nicht genau wissen, welches Genre sie genau bedienen. In eine feste Schublade sollte man sie nicht packen. Gegebenenfalls wird es irgendwann klarer. Bis dahin werden sie, so allen öffentlichen Infos nach, modernen progressiven Rock spielen.

Der erste Song „Bucketlist“ beginnt mit einem relativ langen Intro. Insgesamt wird der Titel sehr düster und hart. Dies wird durch gekonnte Breaks im eher aggressiven Gesang verstärkt. Aber auch die Beachtung zwischen dem Inhalt des Gesungen („Run“) und der entsprechend deutlich schnelleren Instrumentenlinien ist hervorzuheben. „All I Want“ besticht durch den aufeinander abgestimmten Gesang der beiden Sängerinnen. Hier werden Härte und auch eine weiche Note deutlich. Insgesamt ist dieser Song melodischer und wirkt harmonischer. Nach gut vier Minuten folgt dann eins der bereits genannten ausgiebigen Gitarrensoli. Kurz vor Songende wird dieser dann sehr ruhig. Kräftiger geht es dann mit „The Handbook For A Succesful Life“ weiter bzw. los. Das der Gesang nach den ersten knapp eineinhalb Minuten dann sehr harmonisch wird, bezeichnet einen der unerwarteten Wechsel. Solche Wechsel von Takt, Tempo und Gesangseinsatz folgen in dem Song mehrfach und wiederholen sich aber auch immer wieder. Die angesprochenen Synthies sind in „Poison (In My Veins)“ zu Beginn und zum Ende hin genutzt und geben ein mystisches Gefühl. Aber auch hier gibt es Veränderungen durch den härteren und im Vordergrund stehenden Schlagzeugeinsatz im Wechsel mit den Gitarrensoli, die teilweise schon verzerrt eingesetzt wirken. Düster und gleichzeitig durch Synthies aufgeheitert und mit harten Schlagzeug- und Gitarrenanschlägen folgt „Breathe“. Der Gesang ist ebenfalls abwechslungsreich zwischen düster und aggressiv und in Teilen mit sehr hellen Passagen. Das Gitarrensolo ist am Songende sehr harmonisch und diesmal eher klassisch gespielt. Der letzte Titel des Albums „First Woman On Mars“ weckt in mir zunächst Gefühle von Weite und entspannter Ruhe. Aber schnellere Passagen und auch unterschiedliche Einsätze von Synthesizereffekten folgen. 

 

Das Promoportal-Germany vergibt 8 von 10 Punkten.

 

Tracklist:

 

Bucketlist

All I Want

The Handbook For A Succesful Life

Poison (In My Veins)

Breathe

First Woman On Mars