Review: LIAB – Lost in a bar 

(M.D.) Liab hat es sich zur Aufgabe gestellt Musik in altherkömmlichen Stil zu verwirklichen…und das ist ihnen auf dieser Scheibe gut gelungen. Immerhin haben sie sich auch über 10 Jahre damit beschäftigt alte Soul- und Jazzstücke auf die Bühnen zu Bringen. Erste eigene Einflüsse kamen durch das Hinzufügen eigener Texte in bayrischer Mundart hinzu und bildeten so ein Gesamtkonzept, was schließlich auch zu dieser Scheibe geführt hat. Das Scheibchen ist zwar bereits im März erschienen und lag auf dem Stapel der Platten zum Abarbeiten, aber sie ist auch Ende des Jahres noch eine Empfehlung Wert für Menschen, die gerne einmal etwas hören wollen, was nicht dem Mainstream entspricht.

Im Gesamtkonzept glaubt man einem Konzert vor 40 Jahren beizuwohnen, aber dieser Eindruck ist ja auch gewünscht. Auch textlich finde ich mich bei vielem hier durchaus wieder. Die Kritik an der „Ich-möchte-umsonst-Musik-Streamen“ Welt zum Beispiel teile ich gänzlich. Das hier etwas geschehen muss, wenn man eigenständige Musiker erhalten will ist klar. Der Einheitsbrei der finanzierten Musik, die uns sonst irgendwann erschlagen wird, möchte ich mir gar nicht vorstellen…dann lieber Eigenbrödler wie LIAB und dutzende Andere, die das Musikbusiness bereichern und bunt machen. Wo bleibt denn hier die Unterstützung all der Regebogendenker?

In jedem Falle haben die drei Musiker Ulla Niedermeier (Gesang und Kazzoo), Ray Mohra (Piano, Mandoline, Ukulele, Gesang) und Andy Kuhn (Schlagzeug, Percussion, Kazoo, Kumbaya-Flöte, Gesang) hier alles richtig gemacht um aus der Masse herauszustechen. Das Promoportal-germany vergibt für die Scheibe 9 von 10 Punkten…und zwar gerade deswegen, weil sie nicht dem Mainstream entspricht, sondern die Leidenschaft von drei Künstlern widerspiegelt.

 

Tracklist:

Hey Wanderer

Schau mi ned so a

Corona Song

Herbst in Paris

Die Ballade von Hinterkaifeck

Des mit uns

Wenn du jetzt gehst

Lullaby

Liadl vom Erfolg